Riefenstahl

Dokumentarfilm, Deutschland 2024, 115 Minuten, FSK ab 12
Regie: Andres Veiel, Drehbuch: Andres Veiel

Leni Riefenstahl gilt als eine der bedeutendsten und kontroversesten Regisseurinnen des zwanzigsten Jahrhunderts, und sie war eine ambivalente Person: einerseits äußerten sich große Filmregisseure, wie beispielsweise Jean-Luc Godard, Francis Ford Coppola oder Quentin Tarantino bewundernd über ihre für die damalige Zeit revolutionären Fähigkeiten im Bereich der Filmästhetik und der filmtechnischen Umsetzung. Andererseits aber bleibt Ihr Werk und sie als Person im Kontext ideologisch hochproblematisch. Als Regisseurin schuf sie ikonographische Bilder. Ihre Filme stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen.

Dieser Dokumentarfilm beleuchtet anhand der Dokumente aus Leni Riefenstahls eigenem Nachlass – privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern und persönlichen Briefen – die ideologische Nähe der Regisseurin zum NS-Regime, die sie stets zu leugnen oder zu relativieren versucht hatte. Regisseur Andres Veiel gelingt es dabei, in seinem hochinteressanten Dokumentarfilm zu überraschen.